
Wir hören immer wieder, dass sehr viele Leute aus den Kirchen austreten. Der Einfluss des Christentums scheint dahinzuschwinden.
Wenn ich auf meine Lebenszeit zurückblicke, würde ich sagen, die Kirchen haben sich verändert. Das trifft aber auch auf Freikirchen und christliche Werke zu.
Christliche Verkündigung
Was müssen Prediger -oder auch christliche Blogger- tun, um gehört zu werden? Wie weit sollten sie sich an das Denken der Umwelt anpassen? Wie sollten wir mit kritischen Anfragen an unseren Glauben umgehen?
Ich fürchte, wenn wir zu viel von der christlichen Botschaft weglassen, macht das die Verkündigung womöglich langweiliger. Unterscheidet sich was wir sagen eigentlich noch von säkularen Lebensweisheiten?
Ich fürchte, wenn man bestimmte Aussagen des Glaubensbekenntnisses vernachlässigt, verlieren andere Aussagen ihren eigentlichen Sinn. Z.B.:
- Wenn man die Auferstehung Jesu weglässt, war der Kreuzestod Jesu das Ende.
- Wenn man nicht mehr über Gottes Gebote und über Sünde nachdenkt, erscheint auch die Botschaft von Gottes Vergebung weniger wichtig.
Trost und Hoffnung
Was gehört unbedingt dazu, wenn die christliche Botschaft Trost und Hoffnung spenden soll? Wie muss unser Glaube beschaffen sein, damit er uns durch Schwierigkeiten hindurchträgt?
In Deutschland geht es uns heute – im Vergleich zu früheren Generationen oder zu vielen ärmeren Ländern – ziemlich gut. Trotzdem werden viele mit Schattenseiten des Lebens konfrontiert. Auch bei uns gibt es Armut. Schwere Krankheiten oder auch der Tod geliebter Menschen können unser Leben beeinträchtigen.
Früher haben manche gesagt, der christliche Glaube sei hauptsächlich etwas für Notleidende und Schwache. Dabei können auch Glück und Erfolg manchmal plötzlich dahinschwinden. Allzugrosse Sorglosigkeit kann gefährlich sein.
Jesus selbst hat sich viel um Kranke und Notleidende gekümmert. Er trat auch für die Rechte der Schwachen ein.
Für viele andere, die sich auf der Sonnenseite des Lebens wähnten, hatte Jesus ernste Warnungen und Zurechtweisungen.
Gottes Verheißungen
Zeitgenossen Jesu haben sich manchmal als „Kinder der Verheißung“ bezeichnet. In den Synagogen konnten sie etwas über die Verheißungen Gottes an Abraham, Mose oder auch David lernen. Gott hatte das Volk Israel unter allen anderen Völkern auserwählt.
Doch die Verheißungen Gottes waren auch an Bedingungen geknüpft. Gott und die Israeliten waren Bündnispartner. Die Israeliten sollten Gott treu sein, dann würde Gott sie segnen.
Es gab unterschiedliche Auslegungen, wie diese Treue gegenüber Gott aussehen sollte. Man konnte bestimmte Dinge in den Heiligen Schriften beachten und anderes einfach überlesen.
Persönliche Frömmigkeit
Jesus kritisierte rein äußerliche Religionsausübung. Er ließ sich von prachtvollen Zeremonien nicht beeindrucken. Er fragte danach, inwieweit der Glaube sich im Alltag der Menschen auswirkte.
Manchmal machen Menschen Kompromisse, wenn sie sich dadurch eigene Vorteile sichern können. Das geschieht manchmal zum Nachteil Schwacher und Bedürftiger.
Vielleicht hat Jesus sich auch deswegen so viel um die Kranken und Notleidenden gekümmert, damit er besser sieht, wie die Gut-Aussehenden tatsächlich sind.
Wahre Frömmigkeit beginnt mit der Frage: Wie sieht Gott meinen persönlichen Lebenswandel, mein Reden mein Denken und mein Verhalten? Wer es ernst meint, richtet diese Frage im Gebet an Gott: „Erforsche mich Gott und erkenne wie ich es meine. Prüfe meine Gedanken und die Gesinnung meines Herzens. Hilf mir zu hören und zu verstehen, was Du mir durch die Bibel sagen möchtest!“