
(aufgenommen in der Wilhelma Stuttgart)
Jetzt will ich mir das ganze einmal plastisch vorstellen. Nehmen wir an, ich sei ein Ochse oder ein Esel, der sich bereit erklärt, ein Joch auf sich zu nehmen. Ich lasse mich also einspannen. Ich gehe damit eine neue Art von Beziehung zu diesem Tierhalter oder Bauern ein. Eventuell habe ich es auch mit einem Jochgenossen, der neben mir unter dem gleichen Stück Holz befestigt wurde, zu tun.
Wenn ich vorher manchmal alleine und untätig herumgestanden bin, jetzt bin ich in ein größeres Programm eingespannt worden. Ich bewege mich eigentlich nur, wenn ein entsprechendes Signal kommt. Würde ich einfach so loslaufen wollen, könnte mein ‚neuer‘ Herr mich recht leicht stoppen, weil ich ja unter dem Joch angebunden bin.
Aber es hat auch noch eine andere Seite. Jetzt kann ich manche großen Taten vollbringen, von denen ich mich vorher nicht einmal zu träumen getraut hätte. Kürzlich saß der Bauer mit seiner ganzen Familie und mit einem kleinen Kälbchen auf einem Wagen, der durch Stricke mit meinem Joch verbunden war. Ich lief und lief und der Wagen folgte mir hinterher. Schließlich gelangten wir zu einem Gasthaus, das zwei Ortschaften entfernt lag.
Als wir dort waren, kam der Bauer, strich mir über den Kopf und sagte: „Brav, brav, du hast uns diese Reise ermöglicht. Du hast uns gezogen. Jetzt sollst Du auch etwas besonders Gutes dafür bekommen!“ Dann stellte er mir einen Eimer mit besonders köstlichem Futter vor die Nase. Er band mich ein bisschen los, so dass ich bequem meinen Kopf nach unten strecken und fressen konnte.
Am Abend brachte die Familie einen jungen Hund mit, der mich auch gleich beschnupperte und begrüßte. Wir sollten uns noch oft begegnen und wir wurden gute Freunde.
Auf dem Rückweg fing die ganze Familie an, fröhliche Lieder zu singen. So fiel mir das Laufen ganz leicht. Und bald kamen wir dann zu unserem trauten Heim und ich in meinen Stall. Dort durfte ich ausruhen und von dem schönen Tag träumen.
Manchmal spannt der Bauer mich ein und lässt mich über einen Acker laufen. Dann muss ich ziemlich schwer ziehen. Es ist anstrengend, aber ich kann es schaffen.
Zu solchen Gelegenheiten sagt der Bauer, ich habe ihm so viel geholfen. Er könne jetzt in den Furchen wertvolle Lebensmittel aussäen: „Wenn wir im Herbst etwas Gutes zu essen haben, dann verdanken wir das auch dir, weil du bereit warst, dich einspannen zu lassen.“
Ehrlich gesagt, was dieses Ziehen mit Menschennahrung zu tun hat, verstehe ich nicht so ganz. Ich weiß auch nicht genau wie das zugehen soll. Aber ich genieße, dass der Bauer mit mir zufrieden ist und mich gern hat.
Ich weiß ja auch nicht immer genau was der Bauer so alles vorhat. Ich trage einfach meinen Teil dazu bei. Manches was ich Ochse oder Esel auf mich gestellt nie bewerkstelligen könnte, wird so möglich. Es liegt alles in der Verantwortung des Bauern.
Jesus ruft uns zu: „Nehmt auf euch mein Joch und lernet von mir!“ Wir sollen unser ganzes Leben ihm hingeben. Hinfort hat er die Verantwortung für uns. Wir brauchen nur zu folgen und unsere bescheidenen Gaben einzusetzen.
Gott verfolgt große Ziele, zu denen wir auf uns gestellt, nicht viel beitragen könnten. Aber unter der Führung und Regie unseres Herrn und Meisters wird Unmögliches möglich. Lob und Dank sei Gott!

So heißt mein wöchentlicher Hauptbeitrag, der zumeist am Freitag Abend erscheint.
Die Erzählung war so anschaulich, dass ich fast bedaure kein solcher Esel zu sein. …….
Mal sehen, was Jesus mit mir noch vor hat. Befinde mich gerade in einer Zurüstungsphase. Innerlich heil und wieder her gestellt werden ist gerade angesagt. Gruss Steffi 👑 📚
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Hallo Steffi, danke für Deinen Gruß. Danke, dass Dir meine Erzählung gefällt. Das hast Du schön gesagt: „dass ich fast bedaure, kein solcher Esel zu sein.“ – Ein so hohes Lob auf meine Geschichte hat mich zu einem fröhlichen Lachen veranlasst. Ja, das ist Gottes Ziel mit allen, die Jesus vertrauen, dass er uns zurüstet und wiederherstellt, um in Gemeinschaft mit Gott zu leben, und für die Ewigkeit bei ihm! Dir auch viele Grüße, ich hoffe, dass Du meine Antwort bekommst!
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Sehr nett geschriebener Text! Vielen Dank! 😊
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Pingback: Bastellinks aus dem Web | Christliche Perlen
Danke für diesen Kommentar, christlicheperlen! Und danke für die Aufnahme meines Beitrags in diese Materialsammlung-Linkliste!
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Klingt nach Erlösung durch Werke.
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Das ausschlaggebende ist der Glaube bzw. das Vertrauen gegenüber Gott, selbst wenn Werke trotzdem zum Christsein dazugehören..
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Du meinst das ausschlaggebende Werk ist der Glaube.
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Ja, das ist richtig. Allerdings würde ich Glauben = Vertrauen nicht eigentlich als Werk bezeichnen.
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